Sullivan von Brooklyn Tweed

Die Leute von Euch, die im Norden des Landes wohnen, werden sich jetzt nicht wundern, aber die eigentlich für den Winter gedachte Strickjacke für meine Großmutter ist nun im Einsatz. Es ist die Sullivan von Whitney Gegg-Harrison, designt für Brooklyn Tweeds Wool People Vol.1

Nachdem ich Sie bereits Ende April beendet und meine Mutter dankenswerterweise mir das Waschen und Spannen des Strickstücks abgenommen hatte, lag sie erstmal herum, denn wir fanden keine schöne Schließe für die Jacke. Zunächst dachte ich an schöne goldfarbene Haken und Augen wie ich es in dem gelungenen Beispiel von miasve auf Ravelry gesehen habe. In Berlin konnte ich besagte Haken und Augen in dieser Farbe nicht finden und als ich sie bei einem großen Auktionshaus gekauft habe, waren sie doch nicht so das richtige.

Wie gut, dass es da den Holland Stoffmarkt gibt, der 4x im Jahr nähbegeisterte Potsdamer- und Berlinerinnen in helle Aufruhr versetzt und das reinste Paradies an Stoffen und Kurzwaren. Hier fand meine Mutter zwei messingfarbene Agraffen, die kurzerhand die Jacke angenäht wurden. Und so sieht das dann aus:

sullivan1

sullivan2

Was mir besonders gut an der Sullivan gefallen hat: die sauberen Abschlüsse mittels eines i-cords-bind offs (siehe Halsausschnitt)

sullivan4

sullivan5

sullivan6

Gestrickt habe ich die Jacke aus Cascade 220 Superwash (100g/200m) in der Farbe in der Farbe Turtle (1919) mit einer 5er Nadel und benötigte hierfür ca. sechs Knäule. Das Muster ist, finde ich, nicht sehr schwer aber durchaus nichts für Anfänger. Was einige vielleicht von diesem Muster abhalten mag, sind die sogenannten Nupps. Die Nupps sind keine Noppen sondern sagen wir leichte Erhöhungen im Strickbild, die aus einer einzigen Masche herausgestrickt wurden. Während man beim Noppenstricken das Strickstück unmittelbar nach dem Herausstricken der Maschen wendet und über diese hinwegstrickt, werden bei der Sullivan die herausgestrickten Maschen erst in der nächsten Reihe wieder zusammengefasst. Ich habe hierfür eine 3,5er Häkelnadel genommen. Zugegeben, es ist nicht gerade bequem, wenn man abwechselnd mit Häkel- und Stricknadel hantieren muss, aber man gewöhnt sich daran und was zählt, ist das Muster, das mehr als entschädigt :-)Diese Nupps kommen übrigens aus der estnischen Lace-Strickerei. Wer sich hierfür interessiert und des Englischen mächtig ist, findet in dem Buch Knitted Lace of Estonia von Nancy Bush mehr davon.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *