Auf den Nadeln: Vintersol von Jennifer Steingass

Das neue Design Vintersol von Jennifer Steingass in Holst Supersoft

Schon lange bewundere ich die Strickdesigns von Jennifer Steingass, die sie unter ihrem Label knit.love.wool bei Ravelry veröffentlicht. Obwohl sie eher zu den neuen Gesichtern unter den DesignerInnen bei Ravelry gehört, hat sie sich bereits jetzt einen festen Platz in der Strickgemeinde erarbeitet. Allein 2017 veröffentlichte sie acht Designs, deren erste Modelle deutlich von der nordischen Stricktradition, insbesondere von den isländischen Lopapeysa (lopi bezeichnet das  isländische ungesponnene Dochtgarn, peysa ist der isländische Begriff für Pullover) beeinflusst sind. In ihren weiteren Entwürfen tritt dieser Einfluss zugunsten botanischer Anleihen zurück wie z.B. bei Arboreal oder Fern & Feather.

Nach wie vor jedoch steht der Yoke im Mittelpunkt jedes Designs und zu Recht hat die Designerin von ihren Fans auf Instagram den Beinamen Queen of Yokes erhalten.

Vintersol

Als Jennifer Steingass am 01. Januar ihr neues Design Vintersol veröffentlichte, konnte ich nicht umhin und griff gleich zu den Nadeln. Das Design wurde in einem Worsted-Garn gestrickt, jedoch wollte ich nicht unbedingt einen zu dicken Winterpullover daraus machen und entschied mich, Holst Supersoft zweifädig zu verstricken. Ich bin eine eher feste Strickerin und da meine “Schmerzgrenze”, was Nadelgrößen angeht, bei 4mm liegt (alles andere sieht meines Erachtens einfach zu locker bei mir aus), stricke ich den Körper mit 4er Nadeln, die Passe aber mit 4,5mm Nadeln, da zweifädig Gestricktes dazu tendiert, sich etwas zusammenzuziehen. Aufgrund meiner Nadelwahl komme ich natürlich nicht auf die Maschenprobe von 19 Maschen/ 10cm, so dass ich eine Größe größer stricken muss.

Meine Farbwahl fiel auf Holst Supersoft in Glacier (ein hellblau-grau) für den Körper, Burnt-Orange für die Sonnenstrahlen und Nougat für den Hintergrund der Passe.

Die Konstruktion des Pullovers ist interessant und Steingass nennt Vintersol einen “top-down”- Hybriden. Während ihre vorherigen Designs entweder von unten nach oben oder von oben nach unten gestrickt wurden, schlägt man hier die Maschen kurz unterhalb des Yokes an und zwar mit einem provisorischen Anschlag in einem Garn gleicher Stärke, mit dem man einige Runden strickt. Ist die Schulterpasse und der Hals gestrickt, nimmt man diese Maschen wieder auf, entfernt das Hilfsgarn, mit dem man den provisorischen Anschlag gestrickt hat und strickt von oben nach unten.

Die einzige Änderung, die ich an dem Muster vorgenommen habe, ist die Halspartie. Ich habe mehr Maschen abgenommen und dann einfach mit Glacier einen Rollkragen gestrickt. Um genau zu sein, ist es nicht wirklich ein Rollkragen, sondern ein Stehkragen, denn ich habe die doppelte Höhe gestrickt und dann mit drei Nadeln an der Halspartie auf der linken Seite abgekettet. Eine Reihe Linksmaschen trennt den äußeren vom inneren Teil des Stehkragens, und bildet einen sauberen Abschluss.

Da ich schon in einigen Projekten zweifarbig gestrickt habe, machte mir das zweihändige Stricken keine großen Probleme. Etwas tricky wurde die ganze Sache aber dann doch als es darum ging, drei Farben innerhalb einer Runde zu verstricken. Obwohl es einige Videoanleitungen zu diesem Thema gibt, bin ich noch nicht ganz dahinter gestiegen, wie ich eine gleichmäßige Spannung für den dritten Faden halten kann. Zwar sind es nur ein paar wenige Reihen, die dreifarbiges Stricken erfordern, die ganze Sache hat aber dann doch meinen Ehrgeiz geweckt 🙂 Wenn ich eine Lösung für mein Strickproblem gefunden habe, werde ich es Euch natürlich hier vorstellen!

Wer Lust bekommen hat, diesen Pullover nachzustricken, dem sei gesagt, dass die Designerin von Mitte Januar an einen KAL (knit-a-long) organisiert, bei dem man wöchentlich tolle Preise gewinnen kann. Die einzige Bedingung: man strickt gerade ein Design von Jennifer Steingass. Mehr Infos findet Ihr bei Ravelry in der knit.love.wool-Gruppe oder im Instagram-Account der Designerin knit.love.wool.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *